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Einleitung: VPN-Router hinter Fritzbox einrichten – Überblick und Zielsetzung
Ein VPN-Router hinter einer Fritzbox einzurichten, ist für viele Anwender die clevere Lösung, wenn Flexibilität und gezielte VPN-Nutzung im Heimnetz gefragt sind. Wer etwa bestimmte Geräte – sagen wir mal, den Fernseher für Streaming aus dem Ausland – konsequent über einen VPN-Tunnel leiten möchte, während andere Geräte wie gewohnt und ohne VPN ins Internet gehen, stößt mit der Standardkonfiguration der Fritzbox schnell an Grenzen. Die native VPN-Unterstützung reicht oft nicht aus, vor allem wenn spezielle VPN-Dienste oder Protokolle benötigt werden. Genau hier setzt diese Anleitung an: Sie zeigt, wie du mit einem zusätzlichen VPN-fähigen Router hinter deiner Fritzbox ein zweites, unabhängiges Netzwerksegment aufbaust. Das Ergebnis? Maximale Kontrolle, individuelle Privatsphäre und die Möglichkeit, gezielt einzelne Geräte oder Nutzergruppen über den VPN laufen zu lassen – ganz ohne umständliche Einzelkonfigurationen oder Kompromisse bei der Performance. Ziel ist es, eine praxiserprobte und glasklare Schritt-für-Schritt-Lösung zu liefern, die auch in komplexeren Netzwerksituationen zuverlässig funktioniert.
Voraussetzungen für die Konfiguration: Was wird benötigt?
Für die Einrichtung eines VPN-Routers hinter einer Fritzbox braucht es mehr als nur ein bisschen Netzwerk-Bastelwille. Ohne die passenden Komponenten und einige technische Vorbereitungen wird das Ganze schnell zur Sackgasse. Damit du direkt loslegen kannst, findest du hier die wirklich entscheidenden Voraussetzungen:
- VPN-fähiger Router: Ein zusätzlicher Router, der OpenVPN, L2TP/IPsec oder vergleichbare Protokolle unterstützt. Viele Modelle von ASUS, TP-Link oder GL.iNet bieten diese Funktion bereits ab Werk.
- Zugangsdaten deines VPN-Anbieters: Die Konfigurationsdateien, Serveradressen und Zugangsdaten müssen griffbereit sein. Ohne diese läuft später nichts.
- Fritzbox mit LAN-Anschluss: Die Fritzbox sollte mindestens einen freien LAN-Port besitzen, um den VPN-Router direkt anschließen zu können.
- Grundkenntnisse in Netzwerktechnik: Ein wenig Erfahrung mit IP-Adressen, Subnetzen und DHCP erleichtert die Einrichtung enorm. Wer weiß, wie man eine feste IP vergibt oder Subnetze trennt, ist klar im Vorteil.
- Zugriff auf beide Router-Oberflächen: Du musst dich sowohl in die Fritzbox als auch in den VPN-Router einloggen können, um die nötigen Einstellungen vorzunehmen.
- Netzwerkkabel: Für die Verbindung zwischen Fritzbox und VPN-Router ist ein klassisches LAN-Kabel nötig. WLAN-Kaskadierung ist in diesem Szenario nicht zu empfehlen.
Mit dieser Ausstattung und ein bisschen Geduld bist du bestens gerüstet, um das Projekt „VPN-Router hinter Fritzbox“ sauber und stressfrei anzugehen.
Vorteile und Nachteile: VPN-Router hinter der Fritzbox
Pro | Contra |
---|---|
Gezielte VPN-Nutzung für ausgewählte Geräte möglich | Zusätzliche Anschaffung eines VPN-fähigen Routers notwendig |
Keine Performance-Einbußen für Geräte ohne VPN | Erhöhte Komplexität bei der Netzwerkkonfiguration |
Trennung von Standard- und VPN-Netzwerk (mehr Kontrolle und Übersicht) | Potenzielle Fehlerquellen durch falsche IP- oder DHCP-Einstellungen |
Komfortables Umschalten weiterer Geräte ins VPN-Netz durch WLAN-SSID oder LAN-Anschluss | Eingeschränkte Unterstützung für manche VPN-Protokolle und Anbieter auf Routern |
Besserer Datenschutz für gezielte Nutzergruppen oder Anwendungen | Höherer Stromverbrauch und Platzbedarf durch ein weiteres Gerät |
Möglichkeit, spezielle VPN-Profile oder Server für verschiedene Einsatzzwecke zu wählen | Firmware- und Kompatibilitätsprobleme bei älteren Routern möglich |
Einfache Umgehung von Geoblocking für Streaming & Co. | Erfahrung mit Netzwerktechnik empfohlen, gerade bei komplexen Heimnetzwerken |
Netzwerkstruktur planen: Subnetze und Adressräume festlegen
Bevor du dich in die eigentliche Konfiguration stürzt, ist ein durchdachter Plan für die Netzwerkstruktur Gold wert. Es geht nicht nur darum, zwei Router hintereinanderzuschalten – die richtige Wahl der Subnetze und Adressbereiche entscheidet, ob alles reibungslos läuft oder du dich später mit seltsamen Fehlern und Adresskonflikten herumschlagen musst.
Der VPN-Router benötigt ein eigenes, vom Fritzbox-Netz getrenntes Subnetz. Nur so bleiben die Netzwerke sauber voneinander getrennt und der Datenverkehr wird eindeutig geroutet. Die Fritzbox verwendet standardmäßig meist den Bereich 192.168.178.x. Für den VPN-Router empfiehlt sich ein komplett anderer Bereich, zum Beispiel 192.168.2.x oder 10.0.0.x. Dadurch weiß jedes Gerät sofort, zu welchem Netzwerk es gehört.
- Fritzbox: Standardmäßig 192.168.178.1 als Gateway, DHCP-Bereich z.B. 192.168.178.20-200
- VPN-Router: Eigenes Gateway, etwa 192.168.2.1, DHCP-Bereich z.B. 192.168.2.10-100
Vermeide unbedingt Überschneidungen bei den Adressbereichen – sonst wird’s chaotisch. Außerdem sollte der VPN-Router seine IP-Adresse im Fritzbox-Netz außerhalb des Fritzbox-DHCP-Bereichs bekommen, um Kollisionen zu verhindern. Ein Beispiel: Die Fritzbox vergibt Adressen ab 192.168.178.20, dann könntest du dem VPN-Router z.B. 192.168.178.2 fest zuweisen.
Mit dieser klaren Trennung stellst du sicher, dass die Kommunikation zwischen den Netzwerken gezielt gesteuert werden kann und du jederzeit den Überblick behältst. So bleibt dein Heimnetz nicht nur übersichtlich, sondern auch zuverlässig und flexibel.
Fritzbox vorbereiten: Einstellungen für die Kaskadierung
Damit der VPN-Router hinter der Fritzbox wie gewünscht funktioniert, sind gezielte Anpassungen an der Fritzbox notwendig. Die wichtigste Aufgabe: Der VPN-Router muss als eigenständiges Gerät im Netzwerk erkannt werden und ungehinderten Internetzugang erhalten. Das erreichst du, indem du ihn entweder als exposed host (also komplett freigegebenes Gerät) einrichtest oder gezielt die nötigen Ports weiterleitest.
- Feste IP-Adresse vergeben: Weise dem VPN-Router im Fritzbox-Menü unter Heimnetz > Netzwerk > Netzwerkeinstellungen eine feste IPv4-Adresse zu. Diese sollte außerhalb des DHCP-Bereichs der Fritzbox liegen.
- Exposed Host aktivieren: Im Bereich Internet > Freigaben > Gerät für Freigaben hinzufügen kannst du den VPN-Router als exposed host markieren. Damit werden alle eingehenden Verbindungen an den VPN-Router weitergeleitet. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du auf spezielle VPN-Funktionen oder Serverdienste zugreifen möchtest.
- UPnP deaktivieren: Schalte Universal Plug and Play (UPnP) auf der Fritzbox für mehr Sicherheit ab, falls du es nicht explizit benötigst. Der VPN-Router sollte eigenständig Portfreigaben verwalten.
- Firewall-Regeln prüfen: Kontrolliere, ob die Fritzbox-Firewall eventuell bestimmte Verbindungen blockiert, die der VPN-Router benötigt. Passe die Einstellungen gegebenenfalls an.
Diese Vorbereitungen sorgen dafür, dass der VPN-Router unabhängig agieren kann und alle nötigen Verbindungen ins Internet bekommt. So steht der eigentlichen VPN-Konfiguration nichts mehr im Weg.
VPN-Router konfigurieren: Eigenes Subnetz und VPN-Verbindung einrichten
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Die Konfiguration des VPN-Routers. Nach dem physischen Anschluss an die Fritzbox meldest du dich am Webinterface des VPN-Routers an. Dort startest du mit der Einrichtung eines eigenen Subnetzes. Wähle einen Adressbereich, der sich klar vom Fritzbox-Netz unterscheidet – zum Beispiel 192.168.2.1 als Gateway. Aktiviere den DHCP-Server des VPN-Routers und lege einen Adressbereich fest, der zu deinem neuen Subnetz passt.
- DHCP-Server aktivieren: Im Menü des VPN-Routers findest du meist unter LAN oder Netzwerk die Option, den DHCP-Server zu aktivieren. Lege den Bereich so fest, dass er nicht mit anderen Netzwerken kollidiert.
- Gateway und DNS: Setze das Gateway auf die IP-Adresse des VPN-Routers selbst. Für DNS kannst du entweder den VPN-Anbieter oder öffentliche DNS-Server wie 1.1.1.1 oder 8.8.8.8 eintragen, je nach gewünschter Anonymität.
Im nächsten Schritt kommt die VPN-Verbindung ins Spiel. Im Bereich VPN oder Internet wählst du das gewünschte Protokoll (zum Beispiel OpenVPN oder L2TP/IPsec) und lädst die Konfigurationsdateien deines VPN-Anbieters hoch. Trage die Zugangsdaten ein und aktiviere die Verbindung. Die meisten Router zeigen den Status der VPN-Verbindung deutlich an – prüfe, ob die Verbindung steht, bevor du weitermachst.
- Split-Tunneling (optional): Einige Router erlauben, dass nur bestimmte Geräte oder Dienste über den VPN laufen. Das kannst du später für noch mehr Flexibilität nutzen.
- Testen: Verbinde ein Gerät mit dem VPN-Router und prüfe, ob die öffentliche IP-Adresse nun der des VPN-Servers entspricht. Erst dann ist die Einrichtung wirklich abgeschlossen.
Mit diesen Schritten steht dein VPN-Router auf eigenen Beinen und das neue Subnetz ist bereit für den gezielten VPN-Einsatz. Alles andere ist jetzt Feintuning.
IP-Adressierung und DHCP optimal einstellen
Die optimale IP-Adressierung und DHCP-Konfiguration sind entscheidend, damit beide Netzwerke – das der Fritzbox und das des VPN-Routers – störungsfrei nebeneinander existieren. Hier ist Feingefühl gefragt, denn kleine Nachlässigkeiten führen schnell zu Adresskonflikten oder unerreichbaren Geräten.
- Statische IP für den VPN-Router: Weise dem VPN-Router im Netz der Fritzbox eine feste IP zu, die außerhalb des DHCP-Pools der Fritzbox liegt. So bleibt der Router immer unter derselben Adresse erreichbar und es gibt keine Überschneidungen mit anderen Geräten.
- DHCP-Bereich im VPN-Router begrenzen: Lege einen überschaubaren Bereich für die automatische Vergabe von IP-Adressen im VPN-Router fest. So behalten auch größere Netzwerke die Übersicht und du kannst bei Bedarf einzelne Geräte mit festen Adressen versehen.
- DHCP-Server nicht doppelt aktivieren: Achte darauf, dass im jeweiligen Subnetz immer nur ein DHCP-Server läuft. Im VPN-Router-Subnetz darf nur der VPN-Router Adressen vergeben, im Fritzbox-Netz nur die Fritzbox.
- Reservierungen und Ausnahmen: Falls du bestimmte Geräte immer mit derselben IP im VPN-Netz erreichen willst (z.B. für Freigaben oder spezielle Dienste), nutze die Reservierungsfunktion des DHCP-Servers im VPN-Router.
- DNS gezielt setzen: Für zusätzliche Kontrolle kannst du im DHCP-Server des VPN-Routers eigene DNS-Server eintragen – etwa für Werbeblocker oder erhöhte Privatsphäre.
Mit einer sauberen Adressierung und klaren DHCP-Regeln laufen beide Netzwerke stabil und ohne Überraschungen. Gerade bei späteren Erweiterungen oder bei vielen Geräten zahlt sich diese Sorgfalt mehrfach aus.
Geräte gezielt am VPN-Router anschließen: Schritt für Schritt
Um einzelne Geräte gezielt über den VPN-Router zu leiten, braucht es einen klaren Plan. Hier findest du die wichtigsten Schritte, um beispielsweise deinen Smart-TV, eine Streaming-Box oder ein Arbeitsgerät zuverlässig ins VPN-Subnetz zu bringen – ohne dass andere Geräte im Haushalt davon betroffen sind.
- Gerät physisch verbinden: Schließe das gewünschte Gerät per LAN-Kabel direkt an einen der LAN-Ports des VPN-Routers an. Falls du WLAN nutzen möchtest, verbinde das Gerät mit dem WLAN des VPN-Routers (nicht mit dem der Fritzbox).
- Netzwerkkonfiguration prüfen: Stelle sicher, dass das Gerät eine IP-Adresse aus dem Adressbereich des VPN-Routers erhält. Die IP sollte automatisch per DHCP vergeben werden, sofern keine statische Adresse nötig ist.
- Internetverbindung testen: Öffne auf dem angeschlossenen Gerät eine Webseite, die deine öffentliche IP-Adresse anzeigt (z.B. whatismyip.com). Die angezeigte IP muss der VPN-Server-Adresse entsprechen – dann läuft der Traffic korrekt über das VPN.
- Geräte gezielt auswählen: Nur Geräte, die am VPN-Router angeschlossen sind (per LAN oder dessen WLAN), nutzen den VPN-Tunnel. Alle anderen bleiben im normalen Fritzbox-Netzwerk und sind vom VPN komplett unberührt.
- WLAN-SSID individuell benennen: Vergib dem WLAN des VPN-Routers einen eindeutigen Namen, zum Beispiel MeinVPN-Netz. So erkennen alle Nutzer sofort, ob sie im VPN-Netz oder im Standardnetz unterwegs sind.
Mit dieser gezielten Anbindung steuerst du präzise, welche Geräte den VPN-Schutz erhalten und welche nicht. Das ist besonders praktisch, wenn du Streaming, Datenschutz oder regionale Inhalte flexibel steuern möchtest – und niemand im Haushalt aus Versehen im falschen Netz landet.
Beispiel-Anwendung: Streaminggerät mit VPN, Restliche Geräte ohne VPN
Ein typisches Szenario: Du möchtest mit deinem Streaminggerät auf Inhalte zugreifen, die in deinem Land eigentlich gesperrt sind. Gleichzeitig sollen alle anderen Geräte im Haushalt wie gewohnt ohne VPN surfen, um etwa keine Geschwindigkeitseinbußen beim Gaming oder Surfen zu haben. Mit der vorgestellten Netzwerkstruktur lässt sich genau das elegant lösen.
- Streaminggerät gezielt verbinden: Das Streaminggerät – etwa ein Smart-TV oder eine Streaming-Box – wird ausschließlich mit dem VPN-Router verbunden. Damit läuft der gesamte Datenverkehr dieses Geräts automatisch durch den VPN-Tunnel. Regionale Sperren oder Geoblocking werden so umgangen, ohne dass zusätzliche Software auf dem Gerät nötig ist.
- Keine Beeinträchtigung für andere Nutzer: Da alle anderen Geräte weiterhin direkt über die Fritzbox ins Internet gehen, bleiben Geschwindigkeit und Latenz für diese Nutzer unverändert. Niemand muss sich mit VPN-Einstellungen oder Einschränkungen herumschlagen.
- Einfaches Umschalten möglich: Soll ein weiteres Gerät zeitweise über den VPN laufen, reicht es, dieses mit dem VPN-Router zu verbinden – per LAN oder über dessen eigenes WLAN. Die Umstellung ist also jederzeit flexibel möglich, ohne dass am Gerät selbst etwas verändert werden muss.
- Praxis-Tipp: Manche Streamingdienste erkennen VPNs und blockieren sie. In solchen Fällen hilft es, verschiedene Serverstandorte deines VPN-Anbieters auszuprobieren oder spezielle Streaming-Server zu wählen, die für diesen Zweck optimiert sind.
So bleibt das Heimnetzwerk flexibel, schnell und individuell anpassbar – ganz ohne Kompromisse bei Komfort oder Sicherheit.
Tipps zur Fehlervermeidung und häufige Stolperfallen
Auch wenn die Einrichtung eines VPN-Routers hinter der Fritzbox im Prinzip logisch erscheint, gibt es einige Fallstricke, die gerne übersehen werden. Hier ein paar handverlesene Tipps, damit du nicht in typische Fallen tappst und die Einrichtung nicht zum Nervenkrimi wird:
- Firmware-Updates beachten: Veraltete Firmware auf dem VPN-Router oder der Fritzbox kann zu unerklärlichen Problemen führen. Ein kurzer Check auf Updates vor dem Start erspart oft stundenlanges Rätseln.
- VPN-DNS-Leaks vermeiden: Manche Router leiten DNS-Anfragen trotz VPN über das Standardnetz. Prüfe nach der Einrichtung, ob wirklich alle DNS-Anfragen durch den VPN-Tunnel laufen, um Datenschutzlücken zu vermeiden.
- VPN-Protokoll-Kompatibilität prüfen: Nicht jeder VPN-Anbieter unterstützt jedes Protokoll auf jedem Router. Informiere dich vorab, ob dein Router und dein VPN-Anbieter harmonieren – sonst bleibt die Verbindung instabil oder baut sich gar nicht erst auf.
- Gerätewechsel im Blick behalten: Werden Geräte häufig zwischen den Netzwerken umgesteckt, kann es zu temporären IP-Konflikten oder Authentifizierungsproblemen kommen. Ein Neustart des betroffenen Geräts hilft meist, aber eine klare Zuordnung ist langfristig besser.
- MTU-Werte anpassen: Gerade bei VPN-Verbindungen können falsche MTU-Einstellungen zu langsamen Verbindungen oder Abbrüchen führen. Passe die MTU am VPN-Router an, falls Streaming oder Downloads ruckeln.
- Protokollierung und Logs nutzen: Viele Router bieten Logdateien, in denen Fehler oder abgelehnte Verbindungen protokolliert werden. Ein Blick in die Logs spart oft viel Zeit bei der Fehlersuche.
Mit diesen Hinweisen umgehst du die typischen Stolpersteine und sorgst dafür, dass dein Netzwerk stabil, sicher und performant bleibt – auch wenn mal etwas Unvorhergesehenes passiert.
Erweiterte Optionen: WLAN vom VPN-Router oder nur LAN?
Ob du am VPN-Router ausschließlich LAN-Ports nutzt oder zusätzlich ein eigenes WLAN aufspannst, hängt stark von deinen Anforderungen und der gewünschten Flexibilität ab. Beide Varianten bieten spezielle Vorteile, aber auch einige Eigenheiten, die man nicht unterschätzen sollte.
- Eigenes WLAN für Gäste oder mobile Geräte: Ein separates WLAN am VPN-Router ermöglicht es, Smartphones, Tablets oder Laptops unkompliziert ins VPN-Netz einzubinden. Das ist besonders praktisch, wenn du Besuch hast oder temporär Geräte schützen möchtest, ohne an den Netzwerkeinstellungen herumzuschrauben.
- WLAN-SSID und Verschlüsselung individuell wählen: Du kannst dem VPN-WLAN einen eigenen Namen und ein starkes Passwort geben. Das sorgt für Übersicht und Sicherheit, da nur ausgewählte Nutzer Zugang erhalten.
- Performance im Blick behalten: Je nach Router-Modell kann das parallele Betreiben von VPN und WLAN die Leistung beeinflussen. Gerade bei älteren oder günstigeren Geräten kann die Geschwindigkeit im WLAN-Modus unter der VPN-Verschlüsselung leiden. Ein kurzer Speedtest hilft, Engpässe frühzeitig zu erkennen.
- LAN für stationäre Geräte bevorzugen: Für Smart-TVs, Konsolen oder Desktop-PCs empfiehlt sich meist die Verbindung per LAN-Kabel. Das garantiert stabile Bandbreite und minimiert Störungen, die bei WLAN durch Mauern oder andere Netzwerke auftreten können.
- VLAN-Optionen für fortgeschrittene Nutzer: Manche VPN-Router bieten die Möglichkeit, virtuelle Netzwerke (VLANs) zu konfigurieren. Damit lassen sich verschiedene Nutzergruppen oder Geräte gezielt voneinander trennen – ein Pluspunkt für Sicherheit und Ordnung im Netz.
Die Entscheidung zwischen WLAN und LAN am VPN-Router ist also keine reine Geschmackssache, sondern beeinflusst Reichweite, Komfort und Stabilität deines VPN-Netzes maßgeblich. Wer flexibel bleiben will, richtet am besten beides ein und wählt je nach Gerät und Einsatzzweck den passenden Zugang.
Zusammenfassung und weiterführende Hinweise
Mit der gezielten Kaskadierung eines VPN-Routers hinter der Fritzbox eröffnen sich Möglichkeiten, die weit über den Standard hinausgehen. Besonders spannend wird es, wenn du mehrere VPN-Router parallel betreibst – etwa für verschiedene Länder oder Einsatzzwecke. Hier kannst du für jedes Subnetz eigene Regeln und VPN-Profile definieren, was in komplexeren Haushalten oder kleinen Büros echte Vorteile bringt.
- Netzwerk-Monitoring: Für fortgeschrittene Nutzer empfiehlt sich der Einsatz von Monitoring-Tools wie Pi-hole oder Wireshark, um den Datenverkehr im VPN-Subnetz zu analysieren und potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
- Automatisierung: Einige VPN-Router unterstützen Skripte oder Zeitpläne, mit denen sich VPN-Verbindungen automatisch zu bestimmten Tageszeiten aktivieren oder deaktivieren lassen. Das ist besonders praktisch, wenn Streaming oder Remote-Arbeit zeitlich begrenzt sind.
- Firmware-Alternativen: Wer maximale Anpassbarkeit sucht, kann auf Open-Source-Firmware wie OpenWRT oder DD-WRT setzen. Damit werden zusätzliche Funktionen wie Traffic-Shaping, detaillierte Firewall-Regeln oder erweiterte VPN-Protokolle möglich.
- Support und Updates: Es lohnt sich, regelmäßig nach Updates für Router und VPN-Software zu suchen. Viele Hersteller bieten Foren oder Wissensdatenbanken, in denen aktuelle Lösungen für spezifische Probleme zu finden sind.
- Datenschutz und Rechtliches: Beachte, dass der Einsatz von VPNs in manchen Ländern oder bei bestimmten Diensten rechtliche Einschränkungen haben kann. Informiere dich vorab, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Wer sich tiefer einarbeiten möchte, findet in spezialisierten Foren und bei den Support-Seiten der Routerhersteller zahlreiche Schritt-für-Schritt-Guides, Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele. So lässt sich das eigene Netzwerk nicht nur sicherer, sondern auch individuell und zukunftssicher gestalten.
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FAQ zur Einrichtung eines VPN-Routers hinter der Fritzbox
Was sind die Vorteile eines VPN-Routers hinter der Fritzbox?
Mit einem VPN-Router hinter der Fritzbox können gezielt einzelne Geräte über eine VPN-Verbindung ins Internet gehen, ohne dass das gesamte Heimnetzwerk betroffen ist. Dadurch profitierst du von mehr Flexibilität, erhöhter Privatsphäre bei bestimmten Anwendungen wie Streaming und der Möglichkeit, spezielle VPN-Anbieter oder -Protokolle unabhängig von den Fritzbox-Beschränkungen zu nutzen.
Welche technischen Voraussetzungen benötige ich für die Einrichtung?
Du benötigst einen VPN-fähigen Router (z. B. von ASUS, TP-Link oder GL.iNet), Zugangsdaten deines VPN-Anbieters, eine Fritzbox mit freiem LAN-Anschluss sowie Netzwerkkabel. Grundkenntnisse in Netzwerktechnik (IP-Konfiguration, Subnetze) und Zugriff auf beide Router-Oberflächen sind zudem erforderlich.
Wie verhindere ich IP-Adresskonflikte zwischen Fritzbox und VPN-Router?
Vergib dem VPN-Router ein eigenes Subnetz, das sich klar vom Fritzbox-Netz unterscheidet, z. B. 192.168.2.x für den VPN-Router und 192.168.178.x für die Fritzbox. Weise dem VPN-Router außerdem eine statische IP außerhalb des DHCP-Bereichs der Fritzbox zu, um Überschneidungen zu vermeiden.
Wie werden Geräte gezielt über den VPN-Router geleitet?
Schließe die gewünschten Geräte entweder per LAN-Kabel oder über das separate WLAN des VPN-Routers an. Nur über diesen Router angeschlossene Geräte nutzen automatisch den festgelegten VPN-Tunnel. Das restliche Heimnetzwerk bleibt weiterhin über die Fritzbox online, ohne VPN-Einfluss.
Was sind typische Fehlerquellen bei der Konfiguration?
Zu den häufigsten Fehlern zählen doppelte DHCP-Server im Netzwerk, Überschneidungen im Adressbereich, falsch zugewiesene IPs, veraltete Firmware sowie fehlerhafte VPN-Protokoll-Einstellungen oder DNS-Lecks. Sorgfältige Vorbereitung und das Prüfen aller Einstellungen beugen Problemen vor.